Gesunde Preise

Zum Warum und Wie

Obwohl uns gesagt wird, dass jeder Preis, der bezahlt wird, korrekt sei, kennen wir aus eigener Erfahrung das Gefühl, dass für ein bestimmtes Produkt ein Preis zu hoch oder zu tief sein kann. Wir zocken ab oder werden abgezockt.

Mit zu tiefen Preisen kommt der Verkäufer eines Produkts langfristig nicht über die Runden oder muss sich in seinem Lebensstandard einschränken.

Es gibt aber neben diesen eher gefühlten Gründen noch einen ganz logisch-vernünftigen: Das Wirtschaften heute ist nicht gleich wie früher. Vor allem seit der Industrialisierung arbeiten wir in einer immer stärkeren Arbeitsteilung und Spezialisierung der Berufe.

Das ist gut, weil wir so immer bessere Produkte günstiger herstellen können. Gleichzeitig heisst aber 100% arbeitsteilige Wirtschaftsweise, dass jeder seine eigenen Produkte nicht mehr selber konsumiert, sondern zu praktisch 100% an seine Mitmenschen abgibt bzw. verkauft. Umgekehrt konsumieren wir praktisch zu 100% Produkte, welche von anderen für uns erzeugt wurden. Das ist die moderne Wirtschaftsweise, in der wir heute stehen.

Es ist ein vollständiges Geben und Nehmen. Eine vollständige Gegenseitigkeit. Jeder gibt „alles“ weg an die anderen und nimmt „alles“, was er benötigt, von den anderen. Altruismus klingt im ersten Moment abstrus, ist aber die praktisch sich vollziehende Realität!

Daraus lässt sich leicht einsehen, dass beim Einkommen – was sich letztlich in den Preisen ausdrückt – der Geld-Maximierungsgedanke grundsätzlich falsch ist. Er entspringt nämlich einer egoistischen Denkweise: Ohne Rücksicht auf andere den eigenen Geld-Gewinn maximieren zu wollen.

Dies widerspricht der tatsächlich gelebten Gegenseitigkeit auf der physischen Produktseite (oder Realwirtschaft).

Übrigens ist nichts einzuwenden, wenn jemand für ein Produkt mehr bezahlen will. Der freie Markt soll spielen können, aber er sollte es mit Vernunft tun.

Deshalb sollten wir einen Ausgangspreis (oder Referenzpreis) für Produkte berechnen. Rudolf Steiner hat die Formel dieses „Richtigen Preises“ sinngemäss so formuliert: Derjenige Preis, damit für die Bedürfnisse des Herstellers gesorgt ist, bis er wiederum ein gleiches Produkt angefertigt haben wird.

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